Fahrbericht Polestar 3 Long Range Dual Motor

Der Polestar ist in drei Motor- und Antriebsvarianten erhältlich: Als Hecktriebler (Long Range Single Motor) mit einer Leistung von 220 kW/299 PS sowie in zwei Allradausführungen mit 360 kW/ 489 PS (Long Range Dual Motor) und 380 kW/517 PS (mit zusätzlichem Performance-Paket). Untermauert werden diese durchaus beachtlichen Leistungswerte vom Drehmoment, welches Polestar mit 490, 840 und 910 Newtonmeter angibt.

Der von der Redaktion gefahrene Long Range Dual Motor hat eine Antriebseinheit an der Hinterachse sowie eine weitere an der Vorderachse. Letztere wird bedarfsgerecht entkoppelt, um ein unnötiges Mitdrehen zu vermeiden und damit die Reichweite zu erhöhen. Nicht zuletzt sorgt die mit 111 kWh üppig dimensionierte Traktionsbatterie für einen guten Aktionsradius. Dieser ist abhängig von den drei Antriebsvarianten und bewegt sich zwischen 567 und 706 Kilometer.

Eine weitere Möglichkeit zur Reichweitenoptimierung schafft die optional verfügbare Wärmepumpe, die die Abwärme von Elektromotoren und Batterie sowie die Wärme der Umgebungsluft nutzt und bekanntlich effektiver als ein rein elektrischer Zuheizer arbeitet.

Zum Erfahrungsbericht

Erfahrungsbericht Polestar 3

Ein Auto – drei Meinungen

Was drei Redakteure über den Polestar 3 denken, haben sie im Folgenden aufgeschrieben. mehr …

Fahrwerk und Torque-Vectoring

Je nach Antriebsart kommen unterschiedliche Dämpfer zum Einsatz: In der Allradvariante ist ein Luftfedersystem serienmäßig, während Polestar in der Ausführung Long Range Single Motor auf Stahlfedern setzt. Als Zusatzoption sind beim mechanischen Fahrwerk eine hydraulische Zugstufendämpfung und eine frequenzselektive Dämpfung mit an Bord, die für ein ausgewogenes Verhältnis von Fahrkomfort und Handling sorgen sollen.

Noch mehr Komfort sollen die Luftfedern bieten, die zwei Kammern haben und sich je nach Geschwindigkeit in der Höhe verstellen. Zusätzlich ermöglichen sie die Senkfunktion: Beim Druck auf einen Taster, der im Kofferraum angeordnet ist, senkt sich der Kofferraum (durch Ablassen von Luft in den hinteren Luftfedern) um einige Zentimeter ab. Der Autohersteller will damit das Einladen schwerer Objekte erleichtern.

Die Türgriffe sind bei verschlossenem Fahrzeug bündig versenkt und heben sich per Schlüssel oder berührungslos über Chipkarte oder Smartphone zum Öffnen an.

Dem aktuellen Trend folgend ist der Innenraum schlicht gehalten, mit wenig Schaltern und Knöpfen. Dafür steht für die Bedienung ein großes Display zur Verfügung.

Die Torque-Vectoring-Funktion erlaubt es, die Traktion zu verbessern. Etwa, wenn ein Rad einen höheren Schlupf aufweist: In diesem Fall leiten die Antriebseinheiten mehr Kraft zum Rad auf der anderen Seite, welches mehr Traktion hat. Dadurch wird die Kraft besser auf die Straße übertragen.

Zum anderen erlaubt das Torque Vectoring eine schnellere Geschwindigkeit in Kurven, indem mehr Kraft zum kurvenäußeren Rad geleitet wird. Das Fahrzeug „drückt“ sich damit in die Kurve und folgt dem Kurvenradius besser. Somit kann auch früher beschleunigt werden.