Die Prüfung des DPF

Erste Hinweise auf einen möglichen Defekt liefert der Fehlerspeicher. Zusätzlich kann man mit der Messung des Differenzdrucks in der freien Beschleunigung den Zustand des Partikelfilters beurteilen.

Niedriger Wirkungsgrad

Erscheint die Fehlermeldung ‚Wirkungsgrad zu gering‘ ist der Differenzdruck zu niedrig. Die über den Differenzdruck berechneten Anforderungen des Steuergeräts an die Regeneration unterscheiden sich deutlich von den Regenerationsintervallen, die über das Fahrprofil berechnet wurden. Dies kann ein Hinweis auf einen Totalausfall des DPF sein.

Die Keramik ist thermisch oder mechanisch zerstört worden und hat zusammen mit den Partikeln den Auspuff verlassen. In der Datenliste zeigt sich ein extrem niedriger Differenzdruck, der auch in der freien Beschleunigung 0,05 bar nicht überschreitet. Klarheit bringt eine Trübungsmessung in der freien Beschleunigung.

Wenn eine deutlich sichtbare Rußwolke den Auspuff verlässt und der k-Wert über dem Plakettenwert auf dem Typenschild beziehungsweise über dem allgemeinen AU-Grenzwert von 0,5 1/m liegt, ist der DPF defekt und muss erneuert werden.

Die Preise für einen neuen Original-DPF liegen häufig im vierstelligen Bereich. Bei der Suche nach preiswerten Ersatz findet man im Zubehörhandel Filter, die deutlich unter dem Preisniveau eines Originalfilters liegen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Einige Hersteller sparen bei der Wahl des Keramikmaterials und der katalytischen Beschichtung.

Die Freude über den niedrigen Preis schlägt schnell in Ärger mit dem Kunden um. Der Filter arbeitet nach der Montage oft nicht ordnungsgemäß. Beim Kauf eines Zubehörfilters sollte man deshalb die Angebote seriöser Hersteller nutzen.

Nach dem Erneuern des Dieselpartikelfilters muss dem Steuergerät über den Tester mitgeteilt werden, dass ein neuer DPF eingebaut wurde.

Partikelfilter überladen

Meldet das Steuergerät den Fehler ‚Partikelfilter überladen‘ liegt eine Verstopfung vor. Mit der Datenliste kann die genaue Ursache ermittelt werden. In der Datenliste wird zwischen der Rußbeladung (Zeile 541 und 542) und der Aschebeladung (Zeile 540) des Filters unterschieden.

Die Rußbeladung ist auf dem letzten Teil der Fahrstrecke von 100 bis 800 Kilometern entstanden und kann durch eine Regenerierungsfahrt oder entsprechende Reinigungsmaßnahmen abgebaut werden. Sie kann durch extremen Kurzstreckenverkehr oder einen Fehler im Motormanagement entstanden sein.

Bei diesem Zubehörfilter bringt die einteilige Keramik die Gefahr von Wärmerissen mit sich.

Die Rückseite des DPF zeigt, dass der Filter die Partikel zurückgehalten hat. Leider war der Staudruck auch bei einem sauberen Filter so hoch, dass das Steuergerät ständig einen vollen Filter meldete.

Der Kunde sollte bei der Übergabe des Fahrzeugs darüber informiert werden, dass bei einem Fahrzeug mit DPF in regelmäßigen Abständen eine Regenerierungsfahrt erforderlich ist. Die Regeneration ist jedoch nur dann möglich, wenn die Beladung einen gewissen Grenz­wert nicht überschritten hat. Andernfalls sperrt das Steuergerät die Regenerierung, weil der Hersteller befürchtet, dass durch den Abbrand der großen Rußmenge der DPF thermisch überlastet wird. Jetzt kann nur noch die sogenannte Werkstattregeneration weiterhelfen. Diese kann nur mit einem Motortester gestartet werden.

Kontakt zum Autor:
Torsten Schmidt, 08247 / 3007-72 | torsten.schmidt@krafthand-medien.de