
Die Installation von Überflurbühnen
Standsicherheit beginnt am Boden: Welche Anforderungen Beton, Verankerung und Stromversorgung für eine sichere Überflur-Hebebühne erfüllen müssen.

Mit die wichtigste Voraussetzung zur Aufstellung einer Überflur-Hebebühne ist zunächst die Beschaffenheit des Bodens. Er muss aus Beton (Typ B25 nach alter DIN-Norm 1045, beziehungsweise C 20/25 nach neuer DIN-Norm 1045-2) bestehen und mindestens 200 mm für 4,2 t beziehungsweise 250 mm stark sein, für Belastungen bis fünf Tonnen (hier sind zwingend die Vorgaben des Hebeanlagen-Herstellers zu beachten).
Grundvoraussetzung ist ein waagrechter Boden mit einer Bodenebenheitstoleranz kleiner 5 mm. Besteht die Möglichkeit von Frost-Einwirkung, muss der Beton der Expositionsklasse XF4 (hohe Wassersättigung, mit Taumittel) entsprechen, da abtropfendes Taumittel (Salzwasser) nicht ausgeschlossen werden kann. Die Mindestdruckfestigkeit muss die Druckfestigkeitsklasse C30/37 (anstatt C20/25) aufweisen. Der maximale Wasser-/Zement wert (w/z) muss bei 0,45 liegen und der Mindestzementgehalt 340 kg/m³ (Mindestluftporengehalt: 4,0 %).
Handelt es sich beim Aufstellungsort der Bühne um eine Decke, muss die Tragfähigkeit nachgewiesen sein. In einem solchen Fall ist ein Bausachverständiger hinzuzuziehen. Dringend zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch, dass bei neuen Betonböden eine Verankerung der Hebeanlage frühestens nach 28 Tagen Beton-Ruhezeit erfolgen darf.
Die Verankerungstiefe und die Art der Dübel zur Verankerung der Hebebühne richten sich nach den Mindestanforderungen der Bühnenhersteller und deren Sicherheitsvorschriften. Dabei sind Isolierungen, Fliesen, Estrich und andere Bodenaufbauten in der Länge der Bodenverankerungen mit zu berücksichtigen.
In der Praxis werden zur Verankerung von zum Beispiel Zwei-Säulen-Hebebühnen Spreiz- oder Verbunddübel eingesetzt. Die Wahl des Dübelsystems richtet sich dabei nach den auftretenden Kräften und an der Bodenbeschaffenheit. Spreizdübel kommen am häufigsten zum Einsatz, da sie günstig und schnell zu verarbeiten sind. Vor ihrer Verwendung muss auf eine einwandfreie Betonqualität geachtet werden.
Kleine Risse oder alte Bohrlöcher im Boden können die Festigkeit der Ankerverbindung der Bodenflansche stark beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall führt dies zum Lockern und Kippen der Hebebühne.
Bei anschlussfertigen Hebebühnen mit CEE-Stecker hat der Werkstattbetreiber bauseitig die entsprechende Stromversorgung und einen passenden Elektroanschluss bereitzustellen. Wird die Fahrzeughebebühne lediglich mit Anschlusskasten geliefert, muss ein fachgerechter Elektroanschluss durch eine befähigte Fachkraft erstellt werden.
Die hierzu benötigten Anschlusswerte und Absicherungen für einen Anschluss gemäß GUV-V A3 werden vom Hebebühnen-Hersteller zur Verfügung gestellt. Das Gleiche gilt auch für die pneumatische Versorgung einer Bühne.
Tatsächlich zu beachten ist auch die Beschaffenheit und die Qualität der umgebenden Böden, da sie durch die Abstützkräfte der Bühne ebenfalls entsprechenden Beanspruchungen standhalten müssen. Bestehen hier Zweifel sollte das Fundament der Hebebühne sowie der umgebenden Böden von einem Baustatiker geprüft werden.
Dieses Kapitel ist in folgendem Fachbuch erschienen
Moderne Hebetechnik – Anlagen, Einsatzbereiche, praktische Anwendung
1. Auflage 2017 von Dr. Marcel Schoch, 56 Seiten, 102 Abbildungen, 24,95 Euro
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