Studie zu Classic Cars

Mehr Oldies fürs Volk

Die Old- und Youngtimerszene ist im Wandel, ein Großteil der Classic-Fans geniesen die Faszination jüngerer und günstgerer Fahrzeuge. Bild: Zink

Eine von ZDK, VDIK und VDA durchgeführte Studie zeigt interessante Trends auf dem Old- und Youngtimer-Markt auf. Der Erhebung zufolge liegt die Zukunft der Classic Cars nicht mehr schwerpunktmäßig auf den teuren Premiummodellen der Vergangenheit, sondern eher auf den erinnerungsbehafteten Volumenfahrzeugen der 1980er und 1990er Jahre.

Gekauft werden diese aus den gleichen Gründen wie teurere Oldtimer: Spaß am Fahren, Erinnerung an alte Zeiten. Allerdings sind die Fans dieser Fahrzeuge nicht mehr bereit, riesige Summen für ihre Jugendträume auszugeben.

Die Macher der Studie erwarten in den kommenden Jahren einen jährlichen Zuwachs um etwa 70.000 Fahrzeuge, die die 30-Jahre-Hürde schaffen. Neben den Premiumfabrikaten sind das insbesondere Cabrios, Coupés und Sportwagen, aber auch ehemalige DDR- bzw. osteuropäischen Marken, die über eine Fangemeinde verfügen. Während die Preise für Klassiker wie den Porsche 911 oder Mercedes SL momentan stagnieren, steigen gut erhaltene VW Käfer oder Golf kontinuierlich im Wert.

Ebenfalls sehr interessant ist auch die regionale Verteilung historischer Fahrzeuge. Erwartungsgemäß liegen die Hochburgen der Oldie-Gemeinschaft in eher wohlhabenden Gegenden, so ist die Hauptstadt der Old- und Youngtimer München.

Fast 20.000 klassische Automobile sind in der Metropolregion München angemeldet, was einem Anteil am Gesamt-Pkw-Bestand von 2,7 Prozent gegenüber 1,5 Prozent bundesweit entspricht. Überdurchschnittlich hohe Anteile sind auch im Rhein-Kreis Neuss, in Mannheim und im Landkreis Offenbach zu finden.

Durch den ungebrochenen Trend hin zu Classis Cars spielen diese auch im Werkstattgeschäft eine größere Rolle, was den ZDK bereits 2009 dazu bewegte, das Qualitätszeichen Fachbetrieb für historische Fahrzeuge einzuführen.

Das von 2009 bis 2016 durchgeführte Branchenmodell der Zusatzqualifikation Kfz-Mechatroniker für Old- und Youngtimertechnik brachte rund 200 Absolventen hervor. Inzwischen hat die Akademie Deutsches Kfz-Gewerbe (TAK) mit der Weiterbildung zum Servicespezialisten Oldtimer und Youngtimer diese Qualifizierung übernommen.