


Der OT-Geber ist zentral für Drehzahl- und Positionsdaten des Motors – fällt er aus oder liefert falsche Signale, steht das gesamte System still. Wie er arbeitet und richtig geprüft wird.
Sensoren sind Messwandler, die Messgrößen wie Druck, Temperatur usw. in elektrische Größen umwandeln. Es handelt sich um Spannungssignale, bei denen entweder die Höhe der Spannung, die Frequenz oder das Tastverhältnis abhängig vom Messwert geändert werden. Bei den Sensoren unterscheidet man zwischen aktiven und passiven Sensoren. Ein passiver Sensor gibt das unveränderte Signal an das Steuergerät ab. Beispiele für einen passiven Geber sind der induktive Drehzahlgeber, der Temperaturfühler oder die 1-Volt-Lambdasonde. Deshalb reichen ihm in der Regel auch zwei elektrische Anschlüsse aus. Ein gelegentlich vorhandener dritter Anschluss dient der Abschirmung der Signalleitung.
Bei einem aktiven Sensor wird das Rohsignal durch eine in den Sensor integrierte Elektronik aufgearbeitet, bevor es zum Steuergerät geschickt wird. Diese Sensoren besitzen immer drei Anschlüsse. Der dritte Anschluss dient der Spannungsversorgung der Elektronik. Die Versorgungsspannung beträgt in den meisten Fällen 5 V, gelegentlich auch 12 V. Bei neueren Fahrzeugen ist auch eine Versorgungsspannung von 3,3 V zu finden.
Bei einem Sensor sind zwei Fehler möglich. Der Totalausfall eines Sensors wird in den meisten Fällen von der Eigendiagnose bemerkt und kann durch Auslesen des Fehlerspeichers ermittelt werden. In der abschließenden Prüfung muss nur noch ermittelt werden, ob der Fehler im Geber selbst, in der Verkabelung oder im Steuergerät liegt.
Schwieriger wird es, wenn der Sensor falsche Messwerte liefert, die von der Eigendiagnose noch nicht als Fehler erkannt werden. Ein Beispiel für einen solchen Fehler ist ein Luftmassenmesser, der weniger Luftmasse anzeigt als der Motor ansaugt. In diesem Fall muss der Fachmann die Datenliste auf unplausible Werte überprüfen. Wenn möglich sollte er auffällige Werte mit einem passenden Messgerät wie einem Thermometer oder Manometer ‚gegenmessen’.

Der wichtigste Sensor für ein Common-Rail-System ist der OT-Geber. Er informiert das Steuergerät über die Drehzahl und die Position der Kurbelwelle. Als Geber werden induktive Geber und Hallgeber eingesetzt. Bei Ausfall des OT-Gebers springt der Motor nicht an. Der Fehler wird nicht immer im Fehlerspeicher abgelegt.
Zur Überprüfung schließt man ein Oszilloskop an die Signalspannungsleitungen des Gebers an und überprüft das Signal bei Starterdrehzahl. Die Überprüfung mit dem Oszilloskop bietet den Vorteil, dass auf dem Oszilloskop jeder Zahn des Geberrades sichtbar gemacht werden kann. Eventuelle Beschädigungen des Geberrades können sofort erkannt werden.

Normalerweise haben die Geberräder eine 58-2-Aufteilung, das heißt 58 Zähne im 6-Grad-Abstand. Eine Zahnlücke mit 12- Grad-Abstand informiert das Steuergerät über den OT eines Zylinders. Wenn bei der Messung das Gebersignal nur schwache Ausschläge zeigt, sollte man den Abstand zwischen dem Geber und dem Geberrad mit der Fühlerlehre überprüfen. Wenn keine Herstellerangaben vorliegen, gilt als Richtwert 1 mm.
Ist kein Signal messbar, wird die Verkabelung zum Steuergerät auf Durchgang, Kurzschluss untereinander und auf Masseschluss geprüft. Gleiches gilt für die Geberspule. Der Widerstand der Geberspule soll zwischen 300 und 1.500 Ω liegen. Beachten Sie bitte die Herstellersollwerte.
7. erweiterte Auflage 2020, von Hubertus Günther, 240 Seiten, rund 310 Abbildungen/Grafiken/Tabellen, 49,95 Euro