Hauptuntersuchung

FAS-Prüfung von morgen

Das Konzept des dynamischen Prüfansatzes zeigt, wie sich Assistenzsysteme künftig im Rahmen der HU prüfen lassen können. Bilder: Schuster

Der Test von Fahrerassistenzsystemen im Rahmen der HU ist aktuell sehr beschränkt. Ein Besuch bei der FSD in Radeberg zeigt: Das könnte sich in Zukunft ändern.

Bringt der Prüfingenieur künftig ein aufblasbares Auto zum Testen im Rahmen der Hauptuntersuchung von Fahrerassistenzsystemen (FAS) in die Werkstatt mit? Nach Auffassung der FSD (Fahrzeugsystemdaten GmbH = zentrale Stelle nach StVG für die Erarbeitung von Prüfvorgaben) ist dies zumindest ein denkbares Szenario.

Hintergrund ist der von der FSD entwickelte dynamische Prüfansatz, wie sich Fahrerassistenzsysteme testen lassen – der sich allerdings noch in der Konzeptphase befindet.

Aktuell werden FAS im Rahmen der Hauptuntersuchung lediglich auf ihre Ausführung und ihren Zustand hin geprüft. Nicht auf Funktion und Wirkung – wie etwa beim Bremssystem auf dem Bremsenprüfstand. Bei der (Nicht-)Prüfung von Funktion und Wirkung der FAS liegt jedoch der Knackpunkt, denn ohne diese beiden Tests ist nicht klar, ob die Systeme tatsächlich so funktionieren, wie vom Autohersteller vorgesehen.

Logisch ist, dass sich nicht jedes im Auto verbaute Teil auf seine Wirkung testen lässt. Beispielsweise ist es beim Airbag unmöglich, ihn auf ordnungsgemäßes Aufblasen zu checken. Diesem Extrembeispiel stehen im Prinzip durchaus testbare Einrichtungen wie die FAS-Sensoren Radar und Kamera gegenüber. Würden die OEMs den Zugriff auf die Sensordaten ermöglichen, wäre eine statische Prüfung mit verhältnismäßig einfachen Mitteln möglich.

„Dies ist jedoch nicht der Fall. Bis auf wenige Ausnahmen halten die Automobilhersteller die Daten von zum Beispiel Kamera und Radar unter Verschluss“, erklärt Daniel Burckhardt, Projektleiter DynamX – Entwicklung Vorgaben/Prüftechnologien bei der FSD, beim Gespräch mit Krafthand vor Ort in Radeberg. Ohne jedoch auf die Daten zugreifen zu können – etwa was der Radarsensor gerade sieht –, sei ein flächendeckender, statischer Test quasi unmöglich.

Übrig bleibt die dynamische Prüfung: der Test im Fahrversuch, also wie das Auto und seine Assistenzsysteme auf Umwelteinflüsse und externe Faktoren reagieren.

Wichtig zu erwähnen: Ob und wie diese Prüfung tatsächlich Einzug in die Praxis hält, ist noch völlig offen. Doch das Konzept der FSD soll zeigen, was theoretisch möglich ist.


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