
ZF stattet den ET9 des chinesischen Herstellers Nio serienmäßig mit der neuesten Generation des Steer-by-Wire-Lenksystems aus – dazu gehören ein Lenkrad- und ein Lenkgetriebe-Aktuator.
Die Steer-by-Wire-Technologie ist eine Weiterentwicklung der elektrischen Servolenkung und eignet sich insbesondere für softwaredefinierte Fahrzeuge (siehe auch Krafthand 17/2022). Es gibt keine mechanische Verbindung mehr zwischen Lenkrad und Lenkgetriebe. Die Steuerbefehle gibt ein Lenkradaktuator im Cockpit, der über eine Drehwinkelsensorik verfügt. Mit einem elektrischen Antrieb, der Torque-Feedback-Unit, werden das natürliche Lenkgefühl und die Rückmeldung der Straße reproduziert. Das System passt die Übersetzung des Lenkradwinkels zum Radeinschlagswinkel der Fahrgeschwindigkeit und -situation an.
ZF-Angaben zufolge ist auch die Entwicklung kompakterer Lenkräder möglich, bei denen Autofahrer beim Einparken nicht mehr umgreifen müssen. Dies soll zu einer besseren Manövrierbarkeit führen, da sich der Lenkradwinkel beim Einparken oder bei langsamen Fahrmanövern reduziere. Kombiniert mit der unternehmenseigenen mechatronischen Hinterradlenkung AKC steige auch bei Elektrofahrzeugen mit verlängertem Radstand der Fahrkomfort. Das Lenkgefühl könne dabei von sportlich-direkt bis komfortabel-entspannt eingestellt werden. Zudem erhöhe sich ohne Lenksäule im Fall eines Unfalls die Sicherheit des Fahrers.