Kältemittelmenge

Schäden durch zu viel und zu wenig Kältemittel

Wichtig beim Klimaservice: Die vom Fahrzeughersteller vorgegebene, fahrzeugmodellspezifische Kältemittelfüllmenge beachten. Diese wird immer geringer, sodass bei modernen Fahrzeugen teilweise unter 300 g R1234yf durch die Kältemittelleitungen zirkulieren. Bilder: Schmidt
Dieser Beitrag ist Teil des Spezials: Fahrzeugklimaanlagen.

Ob eine Fahrzeugklimaanlage optimal funktioniert, hängt im Wesentlichen von der korrekten Kältemittelfüllmenge ab. Zudem hat die korrekte Füllmenge direkten Einfluss auf die Lebensdauer des Klimakompressors. Denn schon geringe Ungenauigkeiten können sich den Experten von Mahle Service Solutions zufolge auf Dauer gravierend auswirken – sowohl auf die Funktion als auch auf die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der Klimaanlage.

Downsizing und Leichtbau gehören schon seit geraumer Zeit zu den wichtigsten Treibern in der Automobilindustrie. Ziel der Entwickler ist es, Gewicht zu sparen, um den Kraftstoffverbrauch zu senken und dadurch Abgasemissionen zu vermeiden.

Das gilt insbesondere auch bei der Fahrzeugklimaanlage: Immer kompaktere und leistungsfähigere Komponenten erlauben den Konstrukteuren auch beim Kältemittelkreislauf ein effektives Downsizing. Was sich nicht nur an der aktuellen Baugröße von Klimakomponenten, sondern vor allem auch an der damit verbundenen, stetigen Verringerung der Kältemittelfüllmenge ablesen lässt.

Während bei Pkw-Klimaanlagen die Kältemittelfüllmenge bis etwa Mitte der 1990er Jahre durchschnittlich rund 1.500 g R12 betrug, zirkulieren bei modernen Fahrzeugen – abhängig von der Fahrzeugklasse – mittlerweile nur noch circa 300 bis 500 g R1234yf durch die Kältemittelleitungen.

Und ebenso wie die Füllmenge haben sich auch die Füllmengentoleranzen beim Klimaservice markant verändert: Während eine 1,5-kg-R12-Anlage durchaus noch mit einer Füllmengendifferenz von +/–200 g zufriedenstellend funktionierte, ist dies bei modernen Klimasystemen absolut nicht mehr der Fall. Viele Fahrzeughersteller tolerieren beim Klimaservice mittlerweile nur noch eine Füllungenauigkeit von maximal +/–15 g. Tendenz weiter sinkend.

Zu wenig Kältemittel ebenso schädlich wie zu viel

Obwohl es sich bei einem Klimaservice um eine Arbeit mit weitgehend automatisierten Arbeitsabläufen handelt, spielt die Füllmenge eine wichtige Rolle. Ins besondere vor dem Hintergrund, dass selbst bei modernsten Fahrzeugklimaanlagen jährlich immer noch bis zu 15 Prozent des Kältemittels systembedingt an Dichtungen, Schläuchen und dem Radialwellendichtring des Kompressors entweichen.

Wurde dann bei der letzten Klimawartung auch noch ungenau gefüllt, ist der Ärger mit dem Kunden vorprogrammiert.


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