Gesundheitsgefahr durch Kältemittel

R1234yf: Auch für das Grundwasser gefährlich?

Zum Schutz der Umwelt gibt es nur eine richtige Maßnahme: den Verzicht auf fluorierte Kältemittel. Bild: Ledermann
Dieser Beitrag ist Teil des Spezials: Fahrzeugklimaanlagen.

Ein Artikel aus dem Juni dieses Jahres in der Frankfurter Rundschau schreckt auf. Das Umweltbundesamt weist darin auf mögliche Gesundheitsgefahren im Trinkwasser durch Abbauprodukte des Kältemittels R1234yf hin. Ist die Gesundheitsgefahr wirklich so groß? KRAFTHAND wollte es genau wissen und hat beim Umweltbundesamt nachgefragt.

Die Diskussion um den Wechsel des Kältemittels von R134a auf R1234yf dürfte jedem Kfz-Profi hinlänglich bekannt sein. Schließlich waren die damit verbundenen Bedenken nicht gerade klein. Das als hochentzündlich eingestufte Medium ließ vor allem Sicherheitszweifel aufkommen.

Da bis jetzt noch kein schwerwiegender Brandunfall zu verzeichnen ist, scheint dieses Problem allerdings nicht ganz so schwerwiegend zu sein wie angenommen. Allerdings sieht das Umweltbundesamt (UBA) mittlerweile ein anderes Problem, das uns in Zukunft noch Kopfzerbrechen bereiten könnte.

Rückblick

Mitte der 1980er- Jahre wurde über der Antarktis ein Loch in der Ozonschicht entdeckt. Als Verursacher wurde das sogenannte FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoff) ausgemacht. Bis zum Verbot durch die EU – zu Beginn der 1990er Jahre – wurde das FCKW Dichlordifluormethan, auch R12 genannt, als Kältemittel eingesetzt. Der GWP-Wert dieses Gases lag übrigens bei 8.500.

Als Ersatzmittel wurden dann Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) eingeführt. Zum Beispiel das bisher in Autoklimaanlagen verwendete R134a – für die Ozonschicht weniger schädlich, aber mit bedrohlich großem Potenzial als Treibhausgas. So lag der GWP-Wert immer noch bei 1.430.

Mit dem 31. Dezember 2012 wurde bekanntlich auch dieses Kältemittel in neu homologierten Fahrzeugen durch die EU verboten. Der GWP-Wert wurde auf 150 begrenzt. Die Autoindustrie fand den nächsten Ersatz: R1234yf mit einem GWP-Wert von 4 und somit kaum Treibhausgaseffekt und kein Schaden für die Ozonschicht

 

Um zu verstehen, welche Probleme das UBA beim aktuellen Kältemittel sieht, muss man sich mit den Eigenschaften des Mediums beschäftigen. Beim R1234yf handelt es sich um Tetrafluorpropen. Ein einfaches Molekül aus Wasserstoff, Kohlenstoff und Fluor.

Sein Vorteil: Ist es aus der Klimaanlage entwichen, zerfällt es an der Luft relativ rasch – innerhalb von etwa elf Tagen. Der Nachteil: Sein Zerfall führt zu Trifluoressigsäure (TFA), ein stabiles Molekül, das in der Natur nicht abgebaut wird.

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