TÜV-SÜD: Schäden am Auto durch Böller meist harmlos

Der Neujahrsmorgen kann nicht nur wegen übermäßigen Feierns Unbehagen bereiten. Auch auf dem Auto gelandete Silvesterraketen oder Böller hinterlassen Spuren. Die sind jedoch in den meisten Fällen laut TÜV-Süd fast schneller wieder weg als der Kater.

Mit 113 Millionen Euro für Feuerwerk haben die Deutschen laut Statistischem Bundesamt das Jahr 2012 begrüßt. Mindestens 31 Millionen kosteten die Sachschäden, die dabei nach Angaben der Versicherungswirtschaft unter anderem an parkenden Autos entstanden sind. Doch in der Regel sind Böller und Raketen kein großes Problem für Fahrzeuge. „Legales Feuerwerk versursacht bei richtiger Anwendung kaum Schäden“, sagt Norbert Ollek vom Auto-Pflege-Zentrum (APZ), einer Tochter von TÜV SÜD Auto Plus.

Völlig sicher vor Beschuss steht das Auto natürlich in einer Garage. Doch auch das Parken unter Bäumen bietet eine gewisse Sicherheit. Äste bremsen die zur Erde zurückkehrenden Feuerwerkskörper. Eine Schneedecke über Blech und Scheiben ist ebenfalls von Vorteil. Besonders empfindliche Fahrzeuge wie beispielsweise Cabrios lassen sich mit einer Schutzhülle – Car-Cover oder Folien-Garage – sichern. Notfalls hilft eine alte Decke.

Klar ist, dass das Dach oder andere Autoteile nie als Startplatz oder Abbrennstelle für Feuerwerk herhalten dürfen. Der heiße Funkenflug bei Start oder während des Abbrennens ist ungleich schädlicher als die Aufschläge ausgebrannter Teile.

Brennende Autos durch Feuerwerk sind dem TÜV-Süd zufolge eher selten. Es ist sicher eine Unart, Böller unter Autos zu werfen. Doch um Tanks zum Explodieren zu bringen, ist deutlich mehr Zündenergie erforderlich als sie übliches Knallzeug liefern kann.

Eine Feuerwerk-Landestelle erkennt man auf dem Lack oft an einer schwarz-braunen Verfärbung. „Das sind Schmauchspuren“, sagt Ollek. Meist lassen sie sich mit einer guten Lackpolitur rückstandsfrei beseitigen. Keinesfalls sollte der Autofahrer es mit Verdünnung, anderen scharfen Reinigungsmitteln oder Werkzeugen versuchen. „Die richten auf dem Lack eher Schaden an“, sagt der Experte. Verschwindet das Souvenir aus der Neujahrsnacht nicht mit Hilfe von Pflegemitteln, ist ein Autolackierer gefragt.

Dellen, Sprünge in Scheiben oder Brandlöcher in Kunststoffteilen sind nicht so einfach zu beseitigen. Auch hier sollte eine Werkstatt zu Rate gezogen werden. Ein Anruf bei der Versicherung kann sich lohnen. Gerät das Auto durch Feuerwerk in Brand oder geht die Frontscheibe zu Bruch, springt die Teilkaskoversicherung ein. Sie deckt Brand- und Explosionsschäden sowie Glasbruch ab. Die Vollkaskoversicherung übernimmt den Schaden, wenn mutwillige Zerstörung vorliegt oder das Auto durch herabfallende Raketen verbeult wird. Fotos des Schadens helfen bei der Abwicklung.

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