


Der Dieselpartikelfilter (DPF) zählt zu den zentralen Bauteilen moderner Abgasnachbehandlung. Unser Beitrag liefert sieben kompakte, praxisnahe Fakten, die Werkstätten helfen, Beladungsgrad, Verschleiß und Funktionszustand fachgerecht einzuschätzen.
Dazu lässt sich pauschal keine Auskunft geben. Dies hängt vom Volumen des jeweils verbauten DPF-Typs ab, das von Hersteller zu Hersteller variiert. Jedoch gibt es einige Orientierungspunkte.
So gaben die DPF-Reinigungsexperten von Irosoft-Cleantech Ende 2018 an, dass ein Partikelfilter aus einem Volkswagen Passat, der um die 150.000 km gelaufen ist, mit 60 g Asche als beladen gilt.
Im Vergleich dazu weist der Partikelfilter eines Ford Focus II 1,6 TDCi nach 120.000 km meist eine Aschebeladung von mehr als 120 g auf. Bei BMW sei es ähnlich. Sind 180.000 km erreicht, haben die Filter in der Regel eine Beladung von 90 bis 140 g.
Oberland-Mangold gab damals die Aschebeladung spezifisch an, also in Gramm pro Liter. Die Erfahrungswerte der Experten lagen hier bei 40 bis 60 g/l.

Das ist stark davon abhängig, womit oder auch wie stark der Partikelfilter beladen ist.
Dazu muss man wissen: Asche ist leicht durchlässig (niedriger Gegendruck) und Ruß ist schwer durchlässig (hoher Gegendruck). Die Experten von Stumpf Kfz- und Umwelttechnik sprachen Ende 2018 hier im Durchschnitt von 15 mbar im Leerlauf und 50 mbar bei 2.500 U/min.
Oberland Mangold ging bei seiner Angabe vom sogenannten Teillastbetriebspunkt aus (Überlandfahrt bei 80 km/h). Bei einer übermäßigen Beladung ließen sich auf diesem Weg Druckverlustbeiwerte von größer als 250 mbar messen.
Der zu hohe Abgasgegendruck schädigt auf Dauer den Turbolader sowie andere Komponenten des Verbrennungsmotors. Die Werkstatt sollte deshalb im Zuge der Inspektion den Aschebeladungswert (nicht die Rußbeladung) auslesen und geeignete Maßnahmen einleiten.
Ein weiteres leicht zu erkennendes Indiz für einen mit Asche beladenen DPF ist ein erhöhter Motorölstand. Dieser ergibt sich durch die häufiger werdenden selbstständigen Regenerationen und die damit verbundene Kraftstoff-Mehreinspritzung zur Abgastemperaturerhöhung.
Hier findet über die Zylinderwände eine Abwaschung statt, wobei überschüssiger Kraftstoff in das Motoröl gelangt und es verdünnt. Verdünntes Motoröl bedeutet ebenfalls einen erhöhten Verschleiß für die Motormechanik.
Ein neuer Partikelfilter weist im Leerlauf in der Regel einen Differenzdruck von bis zu 10 mbar auf. Mit Hinweis auf den bereits unter Punkt 2 erwähnten Teillastbetriebspunkt gab Oberland Mangold hier zusätzlich als Referenzwert 20 bis 50 mbar an.

Da ein mit Asche beladener DPF den Raum für die Ruß-Einlagerung bauartbedingt verkleinert, kann davon ausgegangen werden, dass ein beladener DPF mit etwa 70 bis 80 Prozent Asche und lediglich noch zu zirka 30 bis 20 Prozent mit Ruß beladen ist.
Bei Kurzstrecken oder einer schlechteren Verbrennung durch einen Motordefekt kann der Rußanteil aber deutlich erhöht sein.
Unter dem Begriff Washcoat versteht man die Beschichtung des Keramik-Wabenkörpers im Innern des DPF/OPF. Auf dem Washcoat sind katalytisch-wirkenden Edelmetalle wie beispielsweise Platin oder Palladium aufgebracht. Sie ermöglichen eine chemische Umwandlung der Verbrennungsschadstoffe sowie der Festpartikel (Ruß) durch Oxidation.
Zudem erleichtert der Washcoat die Temperaturerhöhung der Abgase im Fall einer Regeneration. Ist der Washcoat defekt, findet keine oder nur eine unzureichende (passive) Regeneration während des Fahrbetriebs statt. Die Folge ist eine Verrußung, die den DPF zusetzt.

Die Laufleistung ist stark abhängig vom Fahrprofil und dem jeweiligen Filtertyp. Hier kann es sein, dass die Beschichtung nach 200.000 km oder aber erst nach 600.000 km verschlissen ist.
Ein grober Erfahrungswert ist dem DPF-Reinigungsspezialisten Barten zufolge der Washcoat etwa nach drei bis vier Reinigungen verschlissen. Einige DPF-Reinigungsfirmen geben zudem an.
1. Auflage 2020 von Georg Blenk, 44 Seiten, 60 Abbildungen/Grafiken, 24,95 Euro