


Präzise Kamerakalibrierung für moderne Fahrerassistenzsysteme: Das CSC-Tool von Hella Gutmann zeigt am Audi Q7, wie Frontkameras sicher und exakt kalibriert werden.
Das CSC-Tool von Hella Gutmann Solutions ermöglicht die statische Kalibrierung von Frontkamerasystemen von aktuell 24 Fahrzeugmarken. Die Kameras werden beispielsweise für Spurhalteassistenten, ACC sowie für adaptive Lichtsysteme eingesetzt.
Am nachfolgenden Beispiel stellen wir die Kalibrierung der Frontkamera eines Audi Q7 mittels CSC-Tool dar. Zu Beginn sind einige Vorbereitungen erforderlich. So muss sichergestellt werden, dass das Fahrerassistenzsystem per se fehlerfrei arbeitet und abgesehen vom Kalibrierungsbedarf, keine anderslautenden Einträge in den Fehlerspeichern der Steuergeräte vorliegen.
Zu Beginn der Kalibriermaßnahmen (Kalibriert wird in Bezug auf die geometrische Fahrachse) verbindet der Kfz-Profi das Diagnosegerät über die OBD-Schnittstelle mit dem Fahrzeug. Über das Hauptmenü wählt er unter der Rubrik Diagnose > Grundeinstellungen das zu kalibrierende System, in diesem Fall die Frontkamera aus. Das Diagnosegerät beschreibt zunächst die genauen modellspezifischen Voraussetzungen, die der Techniker abarbeiten muss. Die notwendigen Arbeitsschritte werden ebenfalls beschrieben.
Der CSC-Tool-Grundträger mit der fahrzeugspezifischen Kalibriertafel wird im vorgegebenen Abstand vor dem Fahrzeug positioniert. Bild: Manfred Rudhart
Nachdem die Radaufnehmer mit den Laser-Messeinheiten an der Hinterachse befestigt wurden, kann mit Hilfe der Laserpunkte der CSC-Tool-Grundträger exakt zur Fahrzeuglängsachse ausgerichtet werden. Bild: Manfred Rudhart
Die Höhe der Karosserie wird von der Radlaufunterkante über die Radnabe zum Boden erfasst und ins Diagnosegerät eingegeben. Bild: Manfred Rudhart
Über die Diagnosesoftware kann der Kalibriervorgang gestartet und durchgeführt werden. Bild: Hella Gutmann Solutions
Nun positioniert der Monteur den CSC-Tool-Grundträger mit der fahrzeugspezifischen Kalibriertafel im richtigen Abstand vor dem Fahrzeug. Informationen zu den korrekten Abständen liefert das Diagnosetool.
Im nächsten Schritt wird der CSC-Tool-Grundträger mit der fahrzeugspezifischen Kalibriertafel mittig und in 90 Grad zur geometrischen Fahrachse ausgerichtet. Dazu werden die beiden Radaufnehmer mit den Laser-Messeinheiten an den beiden Hinterrädern befestigt. Mittels der beidseitig eingeschalteten Laser können nun die Skalen am Justagebalken anvisiert werden. Der CSC-Tool-Grundträger ist durch seitliches Verschieben so zu positionieren, dass auf den beiden Skalen jeweils die gleichen Werte ablesbar sind. Jetzt ist der CSC-Tool-Grundträger mittig zum Fahrzeug ausgerichtet.
Um den CSC-Tool-Grundträger auch 90 Grad zur geometrischen Fahrachse zu positionieren, müssen die beiden Laser auf die jeweiligen Spiegel am CSC-Tool-Grundträger gerichtet werden. Die reflektierenden Laserstrahlen werden nun zurück zu den Skalen der Radaufnehmer mit den Laser-Messeinheiten gespiegelt. Der CSC-Tool-Grundträger ist dann durch axiales Drehen so zu positionieren, dass auch hier auf linker und rechter Skala die gleichen Werte ablesbar sind. Jetzt ist der CSC-Tool-Grundträger auch korrekt zur
geometrischen Fahrachse positioniert. Abschließend richtet der Kfz-Profi den CSC-Tool-Grundträger noch über die Justierschrauben und der am Grundträger befindlichen Libellen horizontal und vertikal aus.
Nach erfolgter Ausrichtung wird der eigentliche Kalibriervorgang über das Diagnosegerät initiiert. Jetzt gleicht das Steuergerät in wenigen Sekunden das real erfasste Bild mit dem bisher hinterlegten Bild ab. Das Diagnosegerät bestätigt die erfolgreiche Kalibrierung.
Zur Kalibrierung weitreichender Sensoren muss die Abweichung der geometrischen Fahrachse von der Fahrzeug-Symmetrieachse innerhalb einer herstellerspezifischen Toleranz liegen. Mehr Infos dazu liefert die Fachbroschur ‚Vermessen und Einstellen von Pkw-Fahrwerken‘ – zu finden im Krafthand-Shop.