Abgasnachbehandlung

Das AdBlue-Dosierventil

AdBlue-Dosierventil
Bild: Krafthand

Im neuen Fachbuch Motormanagement/Aktoren liefert Gerald Schneehage einen Überblick über sämtliche relevante Aktoren in modernen Pkws. Wir haben für Sie den ersten Ausschnitt daraus – viel Spaß beim Lesen.

Bei einem AdBlue-Dosierventil handelt es sich ebenfalls um ein elektromagnetisches Ventil, mit dem AdBlue (eine wässrige Harnstofflösung) in das Abgassystem eingebracht wird. Das entsprechende SCR-­Verfahren (selective cathalytic reduction) dient der Reduzierung der Stickoxidemission bei Dieselfahrzeugen.

Das AdBlue-Dosierventil ist zwischen dem Partikelfilter und dem SCR-Katalysator platziert. Alternativ und je nach Hersteller ist es auch vor dem Partikelfilter, in Kombination mit dem SCR-Katalysator, zu finden. Die Ansteuerung erfolgt in Abhängigkeit von Motordrehzahl, -last, SCR-Katalysatortemperatur, Motortemperatur und der mittels NOX-Sensor ermittelten Stick­oxid (NOX)-Konzentration im Abgas.

Das eingedüste AdBlue wandelt im Abgas Stickoxid zu Ammoniak und Isocyansäure um (Thermolyse). Das Ammoniak wird im SCR-Katalysator mittels Hydrolyse zu N2 und H2O aufgespalten. Zur Überprüfung kann das Dosierventil mithilfe der Stellglieddiagnose angesteuert werden.

Ansteuerung eines AdBlue-Dosierventils

Bei der Ansteuerung des AdBlue-Dosierventils steigt der Strom langsam aufgrund der Spuleninduktivität an. Wird der Anker aufgrund der ausreichenden Magnetfeldstärke angezogen, kommt es zu einem kurzzeitigen Einbruch im Stromverlauf durch die Änderung des Magnetfelds in der Spule (die AdBlue-Einspritzung beginnt).

Zum Schutz vor thermischer Überlastung der Magnetspule wird in Abhängigkeit der Ansteuerungszeit die Bordnetzspannung zur Strombegrenzung getaktet. Bei der Rücknahme der Ansteuerung bricht das Magnetfeld der Spule zusammen, dabei kommt es zu einer Abschaltinduktion.

Durch die Kristallisation des Harnstoffs am Dosierventil können sich im Laufe der Betriebszeit die Einbringungsmenge sowie auch das Strahlbild der Dosiereinheit verändern. Zur Überprüfung der Dosiermenge muss das Dosierventil ausgebaut werden. Mithilfe der Steuergeräte Diagnose kann ein Mengentest durchgeführt werden.

Hierbei wird das Dosierventil über einen längeren Zeitraum angesteuert und das eingespritzte AdBlue in einem Messbehälter aufgefangen. Jetzt vergleicht der Kfz-Profi die eingespritzte AdBlue-Menge mit der Sollmenge. In weiteren Prüfschritten muss auch das Strahlbild der Dosiereinheit kontrolliert werden.

Hierfür ist jedoch eine spezielle Prüfvorrichtung notwendig, da geringfügige Veränderungen des Strahl­bildes ansonsten nicht erkannt werden können.

Motormanagement Aktoren

1. Auflage 2018, von Gerald Schneehage, 128 Seiten, zahlreiche Abbildungen,
39,95 Euro

  • Kraftstoffeinspritzventile (Zentraleinspritzung, Saugrohr, Direkteinspritzventile, Injektoren)
  • Magnetventile (Leerlaufsteller, Regenerationsventile, Raildruck-Regelventile, Hochdruck-
    Regelventile, Zumesseinheiten, Nockenwellenversteller, Elektropneumatische Wandler, (etc.))
  • Elektromotoren (Stellmotoren, Pumpen)
  • Heizung (LambdasondenHeizung, Glühkerzen, KraftstoffVorwärmung, Thermostate)
  • Zündspulen (Zylinderzündspule, Doppel-/Einzelfunkenzündspule, Endstufen)
  • AdBlue-Dosierung (etc.)

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