Filtrationstechnik

Unterschiede der Filtrationstechnik bei Otto- und Dieselmotoren

Kraftstofffilter beider Antriebsaggregate müssen perse eine hohe Filterfeinheit vorweisen. Ottomotoren wurden lange mit Leitungsfiltern aus durchsichtigem Kunststoff ausgestattet. Heute werden immer noch Inline-Filter eingesetzt.

Diese sind vom Hersteller als Wechselteil oder Lebensdauerbauteil ausgelegt. Für die Filtergehäuse kommen vorwiegend Aluminium, Kunststoff oder Stahl zum Einsatz.

Moderne Fahrzeuge mit Ottomotoren verfügen über Filter, die im Kraftstofffördermodul im Kraftstofftank verbaut sind. Meist handelt es sich hierbei um Lebensdauerbauteile, die während der gesamten Nutzungsdauer des Fahrzeuges nicht ausgewechselt werden.

Bei den Dieselkraftstofffiltern hingegen handelt es sich meist um Wechselfilter. Hierbei kommen Inline-Filter, Anschraubfilter oder metallfreie Filterelemente zum Einsatz. Die Gehäuse der Dieselfilter sind aus Stahlblech, Vollkunststoff oder Aluminium.

Unterschiede gibt es auch bei der Kraftstoffzuführung. Während bei Dieselmotoren zu Beginn des Arbeitstaktes der Kraftstoff eingespritzt wird, erfolgt bei Ottomotoren mit direkter Einspritzung die Zuführung der Haupteinspritzmenge während der Verdichtung. Bei Ottomotoren mit einer herkömmlichen Kraftstoffeinspritzung befindet sich das Einspritzventil im Saugrohr vor dem Einlassventil.

Kraftstofffilter für General Motors Fahrzeuge
Abbildung: Kraftstofffilterelement für GM-Fahrzeuge. Bild: Hengst

Bei beiden Varianten muss sich das Kraftstoff-Luftgemisch aber zum Zündzeitpunkt bereits gebildet haben, um eine gute Verbrennung sicherzustellen.

Bei Ottomotoren sind die Einspritzdrücke geringer als beim Dieselmotor. Bei der Saugrohreinspritzung liegt er bei unter 5 bar, bei der direkten Einspritzung zwischen 100 und 200 bar. Bei der Common-Rail-Technik der Diesel­motoren können die Einspritzdrücke bis zu 2.500 bar betragen. Hier müssen die Drücke deutlich höher sein, damit sich der niedrigviskosere Diesel fein genug verteilen kann.

Hohe Einspritzdrücke sind auch der Grund für die steigenden Anforderungen an die Diesel-Kraftstofffilter was die Wasserabscheidung angeht. Die Dieselfiltration ist also wesentlich aufwendiger.

Grundsätzlich gilt: Je höher der Einspritzdruck, desto sauberer muss der Kraftstoff sein. Ferner muss bei tiefen Temperaturen der Dieselkraftstoff durch ein Heizsystem erwärmt werden, damit das im Kraftstoff enthaltene Paraffin nicht kristallisiert.

Die ist ein Auszug aus der Fachbroschur:

Moderne Pkw-Filtersysteme – Einsatzbereiche, Technik, Werkstattpraxis

1. Auflage 2017, von Georg Blenk, 56 Seiten, 130 Abbildungen, 24,95 Euro

Auszug aus dem Inhalt:

  • Filtermedien und Einsatzgebiete
  • Die Ölfiltration (Anschraubfilter, Ölfiltereinsätze-/Module, Fluidmanagementmodule)
  • Die Kraftstofffiltration (Dieselfilter, Benzin-Filter, Unterschiede)
  • Luftfilter, Innenraumfilter, Getriebeölfilter
  • Spezialanwendungen – Separatoren, Ölnebelabscheider/Kurbelgehäuseentlüftung

 

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