Spritsparend: Cylinder on Demand (COD) bei Audi in drei Aggregaten verfügbar

Höherer Wirkungsgrad: Im neuen Audi A8 L W12 6.3 FSI quattro ist das System Cylinder on Demand (COD) verbaut. Foto: Audi

Mit der Technologie ‚Cylinder on Demand (COD)‘ ist es nach Angaben von Audi möglich, bis zu 20 Prozent weniger Kraftstoff zu verbrauchen. Die Zylinderabschaltung ist bei drei Benzin-Aggregaten von Audi erhältlich: beim 1.4 TFSI COD, beim 4.0 TFSI COD und nun auch beim neuen A8.

Die COD-Technologie eignet sich nach Angaben des Ingolstädter Herstellers für den Vierzylinder-Direkteinspritzer ebenso wie für den V8-TFSI und den Zwölfzylinder-Sauger. Bei allen Motoren legt sie in den oberen Gängen bei niedriger bis mittlerer Last und Drehzahl die Hälfte der Zylinder solange still, bis der Fahrer wieder kräftiger Gas gibt. In den aktiven Zylindern steigt der Wirkungsgrad, weil sich die Betriebspunkte zu höheren Lasten hin verlagern.

Alle Umschaltungen laufen laut Audi so weich ab, dass sie kaum wahrzunehmen sind. Bei den Achtzylindermodellen sollen aktive Motorlager die Vibrationen weitgehend kompensieren. Die Audi Noise Cancellation (ANC) reduziert unerwünschte Frequenzen durch einen gezielten Gegenschall in der Abschaltphase. Je nach Modell sind diese Lösungen einzeln oder gemeinsam im Einsatz.

Beim 1.4 TFSI COD greift das System auf die Zylinder zwei und drei zu, beim 4.0 TFSI auf die Zylinder zwei, drei, fünf und acht. Zündung und Einspritzung werden beim Abschalten stillgelegt. Die so genannten Nockenstücke, die von elektromagnetisch betätigten Stiften auf der Nockenwelle verschoben werden, schließen die Ventile; Zuvor werden die Brennräume noch einmal mit Frischluft gefüllt, um den Innendruck in den Zylindern zu verringern.

Ventile offen
Der W12-Motor im A 8 mit seinen 368 kW (500 PS) nutzt eine spezielle Variante der COD-Technologie. Hierbei bleiben die Ventile geöffnet. Das System stellt zunächst an allen Zylindern der linken Bank die Einspritzung und die Zündung ab, so dass der Motor als Sechszylinder läuft. Bevor die Temperatur am Katalysator zu stark abfällt, wird die linke Bank wieder befeuert und dafür die rechte stillgelegt. In einer längeren Abschaltphase sind beide Zylinderbänke abwechselnd aktiv und inaktiv.

Aufgrund der COD-Technologie soll der Verbrauch merklich sinken. Beim RS 6 Avant und beim RS 7 Sportback etwa beträgt die Einsparung im NEFZ-Zyklus laut Audi rund fünf Prozent – der 4.0 TFSI COD, der hier 412 kW (560 PS) leistet, begnügt sich mit 9,8 Liter Benzin pro 100 Kilometer. Der 1.4 TFSI COD leistet 103 kW (140 PS) und kommt im Audi A3 durchschnittlich mit 4,7 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer aus. Im NEFZ-Zyklus bringt die Zylinderabschaltung einen Vorteil von etwa 0,4 Liter pro 100 Kilometer. Bei moderater Fahrweise sind es laut Audi bis zu 20 Prozent.

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