Sauber auf Zug: Gedore-Abzieher für verschiedenste Anwendungen

Gedore '1.04': Die Spannarme des Abziehers sind mit Schnellspannhaken ausgestattet. Bilder: Gedore

Der Remscheider Werkstzeugspezialist Gedore liefert zahlreiche Abziehwerkzeuge für verschiedenste Anwendungen. Aus dem Bereich der zweiarmigen Abzieher ist beispielsweise der ‚1.04‘ zu nennen: Eine biegemomentverstärkte Traverse und robuste Kraftflügel sind laut Gedore für hohe Abzugsbelastungen ausgelegt.

Die Spannarme des Abziehers sind mit Schnellspannhaken ausgestattet. Dadurch können die Arme schnell und unkompliziert in die richtige Abziehposition am Werkstück eingestellt und nachjustiert werden. Aufgrund des T-Profils der Haken wird die Kraft formschlüssig, das heisst durch ineinandergreifende Bauteile übertragen. Die Spindel wird aus Vergütungsstahl gedreht, das Feingewinde gewalzt. Dieses Verfahren hat laut Gedore den Vorteil, dass der Faserverlauf des Materials nicht unterbrochen und der Stahl verfestigt wird. Die kleinere Gewindesteigung von Feingewinde soll ein unbeabsichtigtes Lösen durch Erschütterungen verhindern. Durch Nitrocarburieren, ein thermochemisches Verfahren zur Oberflächenhärtung, erhält die Spindel darüber hinaus eine harte, verschleißfeste Oberfläche. Sie ist ferner wartungsfrei, ein Ölen und Fetten entfällt damit. Der ‚1.04‘ ist auch als ‚High Power‘-Version erhältlich, das heisst aufgrund der besonderen Vergütung der Traverse kann den Angaben zufolge einer Belastung mit doppelter Zugkraft gegenüber dem Standardmodell bei gleicher Bauhöhe Stand gehalten werden.

Der dreiarmigen Abzieher ‚1.09 Twist+Pull‘ verfügt über eine Dreharretierung. Die Zughaken sind aus 31CrV3 geschmiedet, öffnen sich durch eine einfache Drehbewegung des Kopfs und umschließen automatisch das abzuziehende Teil, auch bei senkrechter Anwendung. Ein aufwendiges Einstellen oder Nachjustieren der Haken entfällt laut Gedore damit. Die gekapselte Mechanik im Innern des Abzieherkopfes ist wartungsfrei. Das Nitrocarburieren garantiert auch bei diesem Modell eine hohe Druckbelastung der Spindel. Sowohl beim ‚1.04‘ als auch beim ‚1.09‘ lassen sich Kugel und Spitze der Spindel leicht und schnell auswechseln. Je nach Anwendungsbereich werden die Spitze bei zentrierten Wellen und die Kugel bei glatten Flächen eingesetzt. Eine Hydraulikspindel kann beim 1.04 nachgerüstet werden.

Bei dem Abzieher ‚1.34‘ werden die Kugellager von innen fixiert und heraus gezogen. Dadurch eignet er sich für dicht anliegende Kugellager, Ringe, Büchsen und Simmerringe. Durch die titannitrierte Oberfläche werden beim Ausbau von gekühlten Wellen oder erhitzten Lagerschalen die Temperaturunterschiede schneller ausgeglichen. Dadurch soll die thermische Belastung der Bauteile minimiert werden. Eine weitere Besonderheit dieses Abziehers ist die spezielle Formgebung des Sechskants. Dadurch lässt er sich mit Schlüsseln in SW 11 und auch SW 13 verstellen. Der Innenabzieher wird in das Lager eingeführt; die Spindel eingedreht. Die scharfen Ansätze der Schalen pressen sich hinter das auszuziehende Teil. Dann werden Gleithammer oder Gegenstütze aufgesetzt. Erhöhte Spreizbereiche der einzelnen Größen ermöglichen einen breiteren Anwendungsbereich. Der Innenauszieher ist in den folgenden Größen/Spreizbereichen lieferbar: 1.34/1 (5-8,5 mm), 1.34/2 (8-15 mm), 1.34/3 (15-24 mm) und 1.34/4 (25-36 mm). Alle Größen haben ein Anschlussgewinde M10 und sind mit einem Gleithammer auch als Set erhältlich.

Eine Besonderheit weist der Abzieher ‚1.92‘ auf: aufgrund der flexibel einsetzbaren Haken ist er für den Einsatz bei mehr als 40 Standard-Kugellager geeignet. Haken, Spindel und Kopfplatte sind einzeln zusammensteckbar. Die spezielle Hakengeometrie erfasst die Kugeln. Die Haken werden in der Nut fixiert. Bohren oder Gewindeschneiden sind nicht nötig. Anschließend wird die Spindel in die Kopfplatte eingesetzt. Mit der Selbstarretierung wird die eingesetzte Kraft zu 100 % übertragen. Viele Kugellager, die sowohl in einem Gehäuse und auf einer Welle sitzen, werden so abrutschsicher und rechtwinklig abgezogen.

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