Alternative REDI-Sensor: Nachgehakt bei Frederick Wilde, VDO

Abdeckung: „Mit Variante fünf, die 2016 folgt, werden wir eine Abdeckung über 80 Prozent erreichen“, so Frederick Wilde, Commercial Vehicles & Aftermarket Communications, Continental Aftermarket GmbH. Bild: Continental

Mit dem REDI-Sensor geht Continental/VDO einen eigenen Weg was die Umsetzung von nachrüstbaren Reifendruck-Kontrollsensoren angeht. Ein Sockel wird im Bereich des Innerlinners im Reifen eingeklebt, der eigentliche Sensor eingesteckt. So kann er im Zweifel mitgenommen und wiederverwendet werden. Krafthand-Online hat mit Frederick Wilde, Commercial Vehicles & Aftermarket Communications bei der Continental Aftermarket GmbH, über den Universal-Sensor gesprochen.

Krafthand-Online: Herr Wilde, die sogenannten REDI-Sensoren werden mit Hilfe eines Sockels direkt in den Innerliner der Reifen geklebt. Gibt es dazu von Seiten der Reifenhersteller Angaben beziehungsweise Freigaben?
Frederick Wilde: Alle Standard-Reifen* für Pkw sowie für Kleintransporter sind zum Einbau eines VDO-REDI-Sensor geeignet, solange die zum Einkleben benötigte Klebefläche von 40 mm Durchmesser im Reifen frei von Entlüftungsrippen ist. Der überwiegende Anteil der derzeitig am Markt verfügbaren Reifen von namhaften Herstellern erfüllt die Bedingungen für den Einbau des Redi-Sensor.
Auch die Sachmängelhaftung des Reifenherstellers erlischt bei sach- und fachgerechter Montage des Sensor nicht. Dies bestätigte unter anderem auch der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. Eine darüberhinausgehende Freigabepflicht von Reifenherstellern besteht nicht.

KHO: Die REDI-Sensoren sind vorprogrammiert und müssen lediglich nach Herstellervorgaben angelernt werden. Ein eigenes Programmiertool ist nicht nötig. Wie sieht die aktuelle Fahrzeugabdeckung aus?
Wilde: Das ist richtig, zum Anlernen können zum Beispiel die Geräte VDO ContiSys Check TPMS oder VDO TPMS Pro verwendet werden. Zur Abdeckung: Momentan verfügen wir über drei Varianten des Redi-Sensors. Variante vier ist für die neue Wintersaison (ab Juli verfügbar) geplant. Mit Variante fünf, die 2016 folgt, werden wir eine Abdeckung über 80 Prozent erreichen. Die aktuelle Fahrzeugabdeckung betrifft die Marken BMW, Mini, Renault, Nissan, Vauxhall/Opel Volvo, Suzuki, Mitsubishi, Hyundai/Kia Toyota, Ford, Fiat, Jeep. Mitunter sind aber nicht alle Modelle der aufgeführten Marke abgedeckt.

KHO: Wie sieht es mit der Haltbarkeit (Batterie) der Sensoren aus – sie können ja mit den jeweiligen Reifen getauscht werden und sind somit immer im Einsatz.
Wilde: Die Batterien sind für eine Laufzeit von fünf Jahren in Winterreifennutzung ausgelegt. Die Batterie ist fest im Sensor vergossen, kann also nicht ausgetauscht werden. Jedoch kann, zum Beispiel beim Winterreifenwechsel, der Sensor in den neuen Reifen integriert werden, also mitgenommen, werden. Einfach den Sensor aus dem Sockel entfernen, einen neuen Container mit dem alten Sensor in den Reifen kleben und anlernen.

KHO: Wie sind alte, defekte Sensoren zu entsorgen?
Wilde: Wie bei jedem Ersatzteil müssen die üblichen Entsorgungsprozesse im Aftermarket-Bereich eingehalten werden.

* Gilt nicht für Reifen mit spezieller Innenbeschichtung wie ‚selbstdichtende Reifen‘ (zum Beispiel Pirelli Cinturato All Season ) oder solche mit zusätzlicher Schaumschicht (zum Beispiel Continental Silent).

Anm.d.Red.: In Ausgabe 11 / 2015 der Krafthand (ET: 13.6.2015 – Topthema) setzt sich die Redaktion mit sämtlichen Facetten der Reifendruck-Kontrollsysteme auseinander und zieht eine erste Zwischenbilanz. Gerne lassen wir Ihnen ein kostenfreies Probeexemplar zukommen.

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