Krafthand-Online exklusiv: Auch Toyota distanziert sich vom Kältemittel R1234yf

Distanzierung vom neuen Kältemittel (links): Toyota wird R1234yf nicht mehr in seinen Modellen verwenden. Vor einigen Wochen meldete Daimler, dass bei internen Tests eine mit R1234yf ausgestattete B-Klasse in Brand geraten ist. Foto: Schmidt

Nach Daimler und VW erteilt auch Toyota dem neuen Kältemittel R1234yf eine Absage. Der japanische Autobauer kehrt beim Prius+ und Lexus GS wieder zum herkömmlichen Kältemittel R 134a zurück. Beide Modelle liefen bereits seit einigen Wochen mit R1234yf vom Band.

Auch das Modell GT 86, das Toyota in Kooperation mit Subaru baut, soll demnächst wieder mit R134a befüllt werden. Dies erklärte Toyota gegenüber Krafthand-Online. Toyota plant, die bereits mit R1234yf befüllten Modelle auf R134a zurückzurüsten. Grund sind die internen Tests von Daimler, bei denen eine mit R1234yf befüllte B-Klasse in Brand geraten war.

Auch Volkswagen distanzierte sich vom Kältemittel R1234yf (wir berichteten). VW-Aufsichtsratsvorsitzender Ferdinand Piech erklärte am Rande einer Branchentagung: ‚CO2 ist das richtige Kältemittel. Es brennt garantiert nicht. Bis zur Serienreife von CO2 werden wir weiterhin das herkömmliche Kältemittel R134a verwenden.‘ Bereits vor einigen Wochen gab Daimler bekannt, auf R1234yf als Kältemittel zu verzichten.

Laut EU-Vorgaben müssen Fahrzeuge, die nach dem 1.1.2011 typgeprüft wurden, mit R1234yf befüllt werden. Hersteller von R1234yf sind die Konzerne Dupont und Honeywell. Für das alte Kältemittel R134a gilt noch bis 31.12.2012 eine Übergangsfrist (wir berichteten). Ab 1.1.2013 müssen die Fahrzeuge dann mit einem Kältemittel ausgestattet sein, bei dem das GWP (Global Warming Potential) kleiner als 150 ist. Das neue Kältemittel R1234yf hat einen GWP von 4; bei CO2 ist der GWP  genau 1. Der neue Golf VII fällt jedoch nicht unter die R1234yf-Pflicht. Die Typprüfung war noch vor dem 1.1.2011.

Wie positioniert sich der Verband der Deutschen Automobilindustie (VDA)? Auf Anfrage von Krafthand-Online teilte der Verband folgendes mit: „Wir prüfen zusammen mit den Herstellern die vorliegenden Ergebnisse und beraten das weitere Vorgehen. Dazu gehört auch, dass mit den nationalen Genehmigungsbehörden und der EU gesprochen wird. Die EU-Gremien haben die Schlüsselposition inne. Ziel ist eine Lösung, die die hohen Sicherheitsstandards mit der erforderlichen Klimafreundlichkeit vereinbart.‘

Schreiben Sie den ersten Kommentar

Kommentieren Sie als Gast oder melden Sie sich mit Ihrem Krafthand Medien Benutzerkonto an.
Erforderliche Felder sind mit * markiert