Ultraschall statt Radar: Wie funktioniert der ‚Side View Assist‘ von Bosch?

'Side View Assist' von Bosch: Das Fahrassistenzsystem deckt mit einem Erfassungsbereich von drei Metern zur Seite und schräg nach hinten exakt den toten Winkel ab. Foto: Bosch

Mit dem Totwinkel-Assistent ‚Side View Assist‘ bietet Bosch ein Fahrerassistenzystem, das den Fahrer beim Spurwechsel unterstützt und vor Gefahren warnt. Das System arbeitet, wie bereits die Einparkhilfe und der Einparkassistent, mit Ultraschallsensoren. Der Verbund mehrerer ultraschallbasierter Funktionen und die Mehrfachnutzung elektronischer Komponenten sollen laut Bosch im Vergleich zu radar- und videobasierten Systemen helfen, Kosten einzusparen.

Der ‚Side View Assist‘ deckt mit einem Erfassungsbereich von drei Metern zur Seite und schräg nach hinten exakt den toten Winkel ab. Erkennen die Sensoren im Messbereich ein Fahrzeug, so wird diese Meldung von der Elektronik des Assistenten zunächst auf Plausibilität geprüft, um Fehlalarme zu vermeiden. Der Fahrer kann in zwei Eskalationsstufen gewarnt werden: erst optisch, dann akustisch.

Vier Sensoren
Die Ultraschallsensoren des ‚Side View Assist‘ werden vorn und hinten seitlich in die Stoßfänger des Fahrzeugs eingebaut. Die beiden hinteren Seitensensoren überwachen den toten Winkel auf der linken und rechten Nachbarspur. Die beiden Senoren vorne werden allein für eine Plausibilitätsprüfung genutzt. Erkennt beispielsweise der Sensor vorne links ein Objekt, bevor es der Sensor hinten links bemerkt, ist klar: Hier passiert ein entgegen kommendes Fahrzeug den eigenen Wagen auf der Gegenfahrbahn – der elektronische Wächter schweigt. Auch parkende Fahrzeuge, Straßeninfrastruktur und eigene Überholvorgänge werden auf diese Weise erkannt und führen nicht zum Alarm.

Gefahr im Verzug
Erst wenn einer der hinteren seitlichen Sensoren ein Objekt meldet, ohne dass die vorderen Sensoren es zuvor erkannten, ist Gefahr im Verzug. In diesem Fall warnt der ‚Side View Assist‘ den Fahrer optisch, etwa mit einem Lichtsignal im Außenspiegel, auf der entsprechenden Seite. Übersieht oder ignoriert der Fahrzeuglenker diese Warnung und setzt für den Außenspiegel auf der entsprechenden Seite. Übersieht oder ignoriert der Fahrzeuglenker diese Warnung und setzt für den Spurwechsel den Blinker, kann der Assistent zusätzlich einen Warnton auslösen.

Der ‚Side View Assist‘ ist Bosch zufolge bei Geschwindigkeiten zwischen zehn und 140 Kilometer pro Stunde aktiv. Außerhalb dieser Grenzen erfolgt keine Warnung an den Fahrer. Das System informiert den Fahrer, es greift jedoch nicht direkt in seine Aktionen ein.

Verbaut wird der ‚Side View Assist‘ von Bosch beispielsweise im Citroën C 4.

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