Opel blickt auf 100 Jahre Vierventil-Motorentechnik zurück

Opel 2.0 16V (links): Lange Zeit war dies der Motor, den es in der Formel 3 zu schlagen galt. Während der Blütezeit dieser Rennserie Ende der 1990er bis Mitte der 2000er Jahre avancierten die Formel-3-Rennmotoren von Opel zu den erfolgreichsten der Welt. Rechts: Der Opel 1.6 ECOTEC Direct Injection Turbo: Benziner mit 170 und 200 PS. Fotos: Opel

Vor 100 Jahren baute Opel den ersten Motor mit Vierventil-Technik. Die jüngsten Entwicklungen in dieser Tradition sind die neuen aufgeladenen 1,6‑Liter-Benzin- und Dieseltriebwerke sowie der kompakte 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo, der im September auf der IAA Weltpremiere hatte.

Die Geschichte der Vierventil-Motoren begann 1913, als Opel eine neue Generation von Rennwagen für den Großen Preis von Frankreich entwickelte, einem Vorläufer heutiger Formel-1-Rennen. Unter der Haube leistete ein Vierzylindermotor Vortrieb. Neben einem Kurbelgehäuse aus Aluminium und einer obenliegenden Nockenwelle verfügte der 4,5 Liter große und 110 PS starke Motor über jeweils zwei Einlass- und zwei Auslassventile pro Zylinder. Der erste Opel-Verbrennungsmotor mit vier Ventilen pro Zylinder war geboren. In den 1920er Jahren kamen Vierventil-Motoren aus der Mode. Es dauerte bis in die 1950er Jahre, bis sie im Rennsport wieder auftauchten. Ab 1979 setzte Opel außerhalb des Rennsports auch bei Straßenmodellen wieder auf diese Technologie.

Blütezeit derr Vierventiler
In den 1980er Jahren wurden die Vierventil-Motoren immer beliebter – nicht nur wegen ihres PS-Vorteils, sondern auch aufgrund ihres geringeren Verbrauchs und niedrigerer Abgas-Emissionen. Opel präsentierte 1988 den Kadett GSi 16V. Technisches Highlight war ein Zylinderkopf aus Aluminium. Der sportliche Zweiliter mit seinen insgesamt 16 Ventilen leistete 110 kW/150 PS und lieferte ein Drehmoment von bis zu 196 Newtonmeter bei 4.800 min-1 an die Kurbelwelle. Mit seinem spezifischen Verbrauch von 232 g/kWh, was einem Wirkungsgrad von 37 Prozent entspricht, galt der Motor als Maßstab bei den Vierzylindern.

Der 2.0 16V aus dem Kadett GSi lieferte wiederum die Basis für den ersten Turbobenziner von Opel, der 1991 im Calibra Turbo 4×4 auf der IAA Weltpremiere feierte. Bemerkenswert an dem 150 kW/204 PS starken 2.0 16V Turbo war nicht nur das hohe Drehmoment von 280 Nm, das bereits bei 2.400 min-1 anlag, sondern auch die Tatsache, dass Turbolader und Auspuffkrümmer in einem einzigen Bauteil zusammengefasst waren. Die niedrigen thermischen Verluste dieses integrierten Systems erhöhten den Wirkungsgrad des Turboladers enorm.

Im Jahr 1996 kombinierte Opel als erster Automobilhersteller die Vorteile der Vierventil-Technologie mit der Diesel-Direkteinspritzung und der Turboaufladung. Die ECOTEC DI 16V-Dieselmotoren lieferten bereits bei niedrigen Drehzahlen ein hohes Drehmoment und bestachen zugleich durch ein Minimum an Verbrauch und Emissionen. Merkmal der Triebwerkfamilie war zudem ein patentierter Ventiltrieb mit obenliegender Nockenwelle. Das Leistungsspektrum der 2,0- und 2,2-Liter-Motoren reichte von 60 kW/82 PS über 74 kW/100 PS bis zu 88 kW/120 PS.

Vierventiltechnik heute
Zum Jahresbeginn 2013 führte Opel den neuen Vierzylinder-1.6 CDTI-Turbodiesel ein. Aufgrund des Aluminiumblocks und der Closed-Loop-Verbrennungssteuerung erfüllt der neue 1.6 CDTI als erster Dieselmotor von Opel die künftige Euro-6-Abgasnorm.

Bis zum Jahr 2016 möchte das Rüsselsheimer Unternehmen 80 Prozent seines Antriebsportfolios erneuern.

Schreiben Sie den ersten Kommentar

Kommentieren Sie als Gast oder melden Sie sich mit Ihrem Krafthand Medien Benutzerkonto an.
Erforderliche Felder sind mit * markiert