Freudenberg: Gasgeschmierte Gleitringdichtung für Kurbelwellen

Die Levitex-Dichtung bildet im Zusammenspiel mit einem Gegenring ein Luftpolster und soll so annähernd reibungsfrei schmieren. Bild: Freudenberg

Freudenberg Sealing Technologies arbeitet mit Levitex an einer gasgeschmierten Kurbelwellendichtung. Das Ziel: Eine nahezu reibungsfreie Motorendichtung. Levitex ist Teil der Produktgruppe Low Emission Sealing Solutions (LESS).

Aufgrund der Förderstruktur in der Kontaktfläche bildet der Gleitring der Levitex-Dichtung im Zusammenspiel mit dem Gegenring ein Luftpolster, auf dem er selbständig aufschwimmt. Luft schmiert reibungsärmer als jedes Öl. Reibungsverluste werden laut Freudenberg so auf ein Minimum reduziert. Zudem ist die Levitex-Dichtung druckstabil, was in modernen Motoren eine immer größere Rolle spielt.

„Dass wir heute so weit sein würden, hätte ich vor einem Jahr noch nicht geglaubt“, so Projektleiter Sören Neuberger. Die Grundidee zu Levitex stammt vom Konzernpartner Burgmann Automotive. Der bayerische Maschinenhersteller produziert seit den 1960er-Jahren gasgeschmierte Gleitringdichtungen für Industrieanwendungen, insbesondere für Kompressoren und Turbinen. „Die Übertragung dieses Konzepts auf die Pkw-Massenfertigung blieb jedoch damals aus Kostengründen im Prototypen-Stadium stecken“, erzählt Neuberger. Gemeinsam mit seinen Kollegen entwickelte der gebürtige Mannheimer dann ein neues, radikal vereinfachtes Konzept mit vier statt neun Einzelteilen. 2012 drehte sich Levitex erstmals auf dem Prüfstand und funktionierte laut Neuberger von Anfang an wie erhofft.

Prototypen werden bei einem deutschen Automobilhersteller und an einer unabhängigen Universität derzeit auf Herz und Nieren geprüft. Auch weitere Hersteller bekundeten bereits Interesse. Laut Freudenberg sollen aufgrund der neuen Dichtungstechnologie mindestens 0,5 Gramm CO2-Einsparung pro Kilometer möglich sein.

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