KH-Interview: Markus Schmitt, ZF Services, zum neuen Werkstattsystem ProTech

Das neue Werkstattkonzept ProTech deckt alle Produktgruppen von ZF Services ab. Bild: ZF

ZF Services bietet seinen Werkstattpartnern ab sofort ein neues Werkstattkonzept für sämtliche Produktgruppen an. Das neue Serviceangebot Protech soll dem Vernehmen nach die starke Position als Systemanbieter für Antriebs- und Fahrwerktechnik im Aftermarket widerspiegeln. Krafthand-Online hat exklusiv mit Marcus Schmitt, Leiter Werkstattkonzepte bei ZF Services, über das neue Werkstattkonzept ProTech gesprochen.

Krafthand-Online: Sehr geehrter Herr Schmitt, ZF-Services hat kürzlich die beiden Werkstatt-Detailkonzepte Original-Sachs-Service und Lemförder Plus zum System ProTech gebündelt. Was waren die Beweggründe?

Schmitt: Mit der Integration von Handel, Service und Vertrieb hat sich ZF Services in den letzten Jahren als Organisation neu aufgestellt: Als Systemanbieter für Fahrwerk- und Antriebstechnik im Aftermarket haben wir uns inzwischen etabliert, daher soll sich diese Aufstellung nun auch über unser gesamtes Leistungsangebot wiederfinden. Unser neues Werkstattkonzept ZF Services ProTech, das sich über alle Produktgruppen erstreckt, ist ein wesentlicher Schritt in diesem Zusammenhang. Es vereint nun alle Angebote unserer Detailwerkstattkonzepte unter einem Dach und bietet damit den Werkstätten sämtliche relevante Informationen konzertiert aus einer Hand an. Die Kommunikation mit den Partnern erfolgt online über eine einzige Plattform. Dies ermöglicht den Mechanikern einen direkten und unkomplizierten Zugriff auf das umfangreiche Know-How eines der führenden Automobilzulieferer für Antriebs- und Fahrwerkstechnik.
 
KHO: Wo liegen jetzt die zusätzlichen Vorteile für freie Werkstattbetriebe?

Schmitt: Service aus einer Hand, jederzeit online abrufbar, ist unsere Erfolgsformel für die Werkstatt. Jede freie Werkstatt, die unsere Originalersatzteile anbietet, hat ohne großen Aufwand Zugriff auf notwendige Informationen. Fahrzeugspezifische Montagehinweise, den Online-Teilekatalog WebCat, eine Einbau- und Produkthotline, eine Helpline via Email sowie die Möglichkeit Werbemittel zu bestellen, gehören zum Standardangebot.
 
KHO: Die Detailkonzepte Original-Sachs-Service und Lemförder Plus wird es nicht mehr geben. Bekommen die ehemaligen Partner ein neues Angebot?

Schmitt: Wir haben all unsere bisherigen Konzeptpartner angeschrieben und informiert. Sie können sich jetzt unter protech.zf.com ein Bild vom neuen Angebot machen und entscheiden, kostenfrei zu ProTech zu wechseln. Ich gehe davon aus, dass nahezu alle Partner dies tun werden. Sie waren mit dem bisherigen Angebot zufrieden und werden das neue daher ebenfalls zu schätzen wissen.
 
KHO: Nun bieten sie mit ProTech Plus zusätzlich eine zweite Variante des Werkstatt-Detailsystems an. Was unterscheidet das eine vom anderen?

Schmitt:
Das Basispaket umfasst vor allem technische Informationen zum Umgang mit ZF Services-Produkten. Zusätzliche Elemente wie Schulungen oder der Zugriff auf die Service-Aktionen der Fahrzeughersteller können flexibel hinzugebucht werden, sind aber kostenpflichtig. Gegen eine jährliche Systemgebühr von 400,00 Euro kann der Kunde auf das gesamte ProTech plus-Portfolio zugreifen. Dieses Paket umfasst den Zugang zu exklusiven Herstellerinformationen, die persönliche Betreuung vor Ort in der Werkstatt, ein zweitägiges Schulungsmodul pro Jahr, sowie die Helpline via E-Mail oder Telefon.
 
KHO: Welche Anforderungen muss ich als Betreiber eines Kfz-Betriebs erfüllen, um Partner von ProTech / ProTech plus zu werden?

Schmitt: Generell haben wir ProTech für jede freie Werkstatt entwickelt. Eine ProTech plus-Partnerschaft erfordert allerdings eine aktive Mitarbeit am Konzept, wie zum Beispiel die engagierte Teilnahme an Aktionen und Schulungen sowie einen Mindestumsatz mit Produkten aus dem Portfolio von ZF Services. Dieser bemisst sich an der Anzahl der Werkstattmitarbeiter.
 
KHO: Auf dem Markt konkurrieren mittlerweile rund 30 Full-Service-Werkstattsysteme miteinander. Stehen diese nicht in direkter Konkurrenz zu ProTech?

Schmitt: Die Kfz-Technologie ist heute komplexer denn je. Da liegt die Bedeutung eines kompetenten Partners auf der Hand. Als produktorientiertes Detailkonzept unterstützen wir mit ProTech also viel mehr die bestehenden Full-Service-Konzepte und stehen keinesfalls in Konkurrenz dazu.
 
KHO: Sie sehen also für das Detailkonzept noch weiteres Wachstumspotenzial?

Schmitt: Dieses Jahr sind wir in Deutschland gestartet. Ausgewählte Werkstätten konnten das System aber vorab testen und sind überzeugt von der Bündelung der Kommunikationskanäle. Dies bestärkt uns in der Annahme, dass ProTech noch erfolgreicher sein wird als seine Vorgänger. Schon in der Planung war das Konzept für den internationalen Einsatz angelegt und wird daher künftig auch in weiteren Ländern mit ZF- Services Standorten eingeführt werden.

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