Deutsche Umwelthilfe: Mangelhafte Ersatzkatalysatoren im Umlauf

Prüfprozedere für den 'Blauen Engel': Dazu gehört nach der künstlichen Alterung der Katalysatoren die Emissionsprüfung nach ECE beziehungsweise dem NEFZ auf dem Prüfstand. Zum Beispiel nimmt der TÜV Süd solche Prüfungen für das Umweltsiegel vor. Rechts: Indem der Katalysator in einem Hochtemperaturofen hydrothermalen Bedingungen ausgesetzt wird, altert er künstlich. Das simuliert eine für den 'Blaue Engel'-Emissionstest notwendige Laufleistung von etwa 160.000 km.

In einem Schwerpunkthema der KRAFTHAND 13/14-2015 vom 18.Juli geht es um die Qualität von Katalysatoren, die im freien Markt als Ersatzteil verfügbar sind. Hintergrund: Der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zufolge würden viele Ersatzkatalysatoren – etwa auch von renommierten Herstellern, wie der Printartikel in der genannten Ausgabe zeigt – ihre Funktion nicht erfüllen. Einen Vorgeschmack, worum es konkret geht und was Marktbeteiligte denken, gibt es schon hier.

KRAFTHAND hat das Thema ‚Minderwertige Katalysatoren im freien Ersatzteilhandel‘ schon mehrmals aufgegriffen. Dass hier einiges im Argen liegt, hat die DUH mit Werkstatttest untermauert, die allerdings dem ZDK zufolge nicht ernst zu nehmen sind. Hintergrundinformationen und wie beide Organisationen die Tests kommentieren, hat KRAFTHAND-Online vor einiger Zeit schon hier dargelegt.  

Doch unabhängig von den kontroversen Meinungen: Einigkeit besteht darüber, dass es empfehlenswert ist, Katalysatoren mit dem Umweltzeichen ‚Blauer Engel’ zu verbauen. Dieses wird nur vergeben, wenn der Katalysator umfangreichen Tests unterzogen und seine Funktionalität nachgewiesen wurde. Der DUH zufolge wissen jedoch viele Kfz-Profis darüber nicht Bescheid, wie Werkstatttests ergaben (die unten stehenden Links führen zu den Testergebnissen).
Bei den Untersuchungen kam auch heraus, dass ein Katalysator eines bekannten Herstellers deutlich weniger Beschichtung aufweist, als der eines ebenfalls bekannten Mitbewerbers. Um welche Unternehmen es sich handelt, was die Beteiligten dazu sagen und zu welchen Ergebnissen eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (Link zu der in Englisch gefassten BASt-Studie siehe unten) hinsichtlich der Qualität von Aftermarket-Katalysatoren kommt, zeigt die KRAFTHAND 13/14-2015 ausführlich.

Stimmen aus dem Markt
Wie etwa der Teileanbieter Stahlgruber zu Katalysatoren mit dem Blauen Engel steht, zeigt das folgende Statement von Stahlgruber. Übrigens: Andere Teilegroßhändler wurden von KRAFTHAND ebenfalls angefragt. Jedoch waren hier aus unterschiedlichen Gründen keine Statements zu bekommen.

Stahlgruber:
Seit gut zweieinhalb Jahren unterstützen wir die Einführung von Blaue- Engel-Katalysatoren, um ein weiteres Desaster wie den Dieselpartikelfilterskandal von 2007 für unsere Branche zu vermeiden. Das große Thema heißt Aufklärung. Nicht der schnelle Euro ist der beste. Die Aufklärung fängt bei unseren Verkaufsberatern an und setzt sich über Schulungen der Hersteller fort. Nicht zuletzt bieten wir attraktive Konditionen für unsere Kunden und positionieren die ‚Blaue Engel-Kats’ prägnant in unseren elektronischen Medien. Denn wir haben alle Katalysatoren mit Blauem Engel im Programm und werden dieses auch künftig weiter ausbauen.

Ergebnisse der DUH-Werkstatttests hinsichtlich Katalysatorberatung: http://www.duh.de/uploads/media/DUH-Werkstatttest_2015.pdf

Zu den Kostenvoranschlägen im Rahmen der DUH-Werkstatttests: http://www.duh.de/uploads/media/DUH-Werkstatttest_Kostenvoranschl%C3%A4ge_01.pdfZu den DUH-Edelmetalluntersuchungen an Katalysatoren:http://www.duh.de/uploads/media/DUH-Edelmetalltest_2015.pdf

Zur englischsprachigen BASt-Studie über die Funktion von Aftermarket-Katalysatoren:http://www.bast.de/DE/FB-F/Publikationen/Download-Publikationen/Downloads/F1-pollutants-emitted-by-vehicles.pdf

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